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Liebe Leserin, lieber Leser,
über viele Jahre hat die LaS NRW Erfahrungen in der gemeinsamen Arbeit mit Seniorenbüros und insbesondere mit ehrenamtlich tätigen Menschen gewonnen. Diese Erfahrungen möchten wir nun an Sie weitergeben.
Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, die Arbeitshilfen der Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros NRW (LaS NRW) bei der Umsetzung Ihrer Ideen zu Rate zu ziehen.
Um den ersten „Anpack“ für die Umsetzung Ihrer Ideen zu organisieren, haben wir Ihnen Tipps und Tricks in dieser und den weiteren Arbeitshilfen zusammengestellt. Sei es, Sie möchten ein Erzählcafé organisieren, sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter engagieren, Ihre bereits laufende Arbeit durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit optimieren oder durch die Akquise neuer Mittel Ihr Vorhaben auf neue Füße stellen - zu mehreren Themen haben wir Ihnen Nützliches und Wissenswertes zusammengestellt und hoffen, Ihnen und Ihrer Gruppe einige helfende Hinweise zu geben.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrem Projekt.
Ihr Team der LaS NRW
PS: Wir sind jederzeit für weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge dankbar.
Schreiben Sie uns einfach an info@senioren.nrw oder rufen Sie uns an.
1. Warum eigentlich Gedächtnistraining?
2. Tipps für die Gruppenleitung
3. Übungen für das Gedächtnistraining
4. Literaturverzeichnis und Quellenangaben
In diesem Kapitel gibt es einen kurzen Einblick in den Aufbau des Gehirns und die verschiedenen Gedächtnisfunktionen. Weiterführende Lesetipps finden Sie am Ende dieser Arbeitshilfe.
Das Gehirn wird grob in drei Bereiche unterteilt: Mittelhirn, auch Stammhirn genannt, Kleinhirn und Großhirn.
Im Stammhirn werden die Lebensfunktionen wie Atmung, Kreislauf und Wach-Schlaf-Rhythmus gesteuert. Das Kleinhirn ist zuständig für den Bewegungsapparat und das Gleichgewicht. Außerdem ist es wichtig für die Motorik und das Lernen. Das Großhirn nimmt ca. 80 % des gesamten Hirnvolumens ein. Hier werden das Verhalten und die Gefühle gesteuert. Es ist also Voraussetzung für Denken, Bewusstsein und Gedächtnis.
Das Großhirn ist in zwei Hälften (Hemisphären) unterteilt. Die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite und die rechte Gehirnhälfte die linke Körperseite. Durch Nervenfasern sind die Gehirnhälften miteinander verbunden, unterscheiden sich aber in ihrer Funktion. In der linken Hirnhälfte liegt das Zentrum für Sprache und Zahlen. In der rechten Hälfte findet z.B. das räumliche Denken statt.
Fälschlicherweise wird oft von „dem“
Gedächtnis
gesprochen. Richtig ist aber, dass es unterschiedliche Gedächtnisfunktionen gibt. Unser Gedächtnis kann vereinfacht in
drei Bereiche unterteilt werden: den Sensorischen Speicher, das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Die Aufnahme von Informationen gestaltet sich als ein aktiver Prozess, bei dem die Informationen nicht nur abgespeichert, sondern an bereits bekannte Inhalte angeknüpft werden.
Über unsere Sinnesorgane nehmen wir viele verschiedene Reize und Eindrücke auf. Im Sensorischen Speicher werden die Reize für kurze Zeit (max. zwei Sekunden) gespeichert. Die Eindrücke werden erst später im Kurzzeitgedächtnis verarbeitet.
Nur die Reize, die wir als
wichtig
einstufen, werden
weitergeleitet. Dazu zählen z.B. Situationen, in denen wir uns in Gefahr befinden. Diese Selektion dient dazu, die unwichtigen Reize auszublenden, damit wir nicht „überflutet“ werden von Bildern, Gerüchen und Geräuschen.
Wichtige Informationen werden an das Kurzzeitgedächtnis weitergegeben. Hier werden die Informationen verschlüsselt und verankert, d.h. an bereits vorhandene Informationen angeknüpft.
Das Kurzzeitgedächtnis wird auch Arbeitsgedächtnis genannt, da hier eine bewusste Verarbeitung der Informationen stattfindet. Da das Kurzzeitgedächtnis sehr störanfällig ist, können Informationen verloren gehen, wenn wir z.B. zu wenig Konzentration aufbringen und abgelenkt werden.
Nach etwa einer halben Minute gelangen die verschlüsselten Informationen in unser Langzeitgedächtnis.
Im Langzeitgedächtnis werden Informationen nun dauerhaft gespeichert. Dies dauert bis zu 20 Minuten. Wird der Speicherprozess unterbrochen, können eingespeiste Informationen nur oberflächlich gespeichert und somit nicht dauerhaft behalten werden.
Beim Abrufen der Informationen müssen die verschlüsselten Informationen erst wieder ermittelt werden. Die Informationen werden nach einer Art
Ordnungsprinzip
angelegt, damit sie möglichst leicht abrufbar sind.
Mit dem Alter verändert sich oftmals die Sinneswahrnehmung, da einige Sinnesorgane, z.B. Augen oder Ohren, nicht mehr so funktionstüchtig sind. So kann nicht mehr die gleiche Menge an Reizen aufgenommen werden. Außerdem werden ältere Menschen schneller durch Störungen von außen wie z.B. Lärm abgelenkt.
Im Alter verändert sich auch das Lernen. Wichtig: Das Lernen an sich verschlechtert sich nicht automatisch mit dem Alter! Aber: Es verändert sich.
Bei der Beschreibung von Alterungsprozessen wird hier zwischen „fluiden“ und „kristallinen“ Funktionen unterschieden. Unter „fluiden“ Funktionen versteht man die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung. Diese nimmt mit dem Alter ab.
Mit „kristallinen“ Leistungen sind die Leistungen zur Problemlösung unter Einsatz des bereits vorhandenen Wissens gemeint. Die kristallinen Leistungen bleiben stabil und können sich im Alter sogar noch steigern. So bilden sich im Gehirn im Alter durchaus auch positive Mechanismen aus: Durch eine längere Lebensdauer entsteht ein reichhaltiges Erfahrungswissen, welches sich im Alter noch vergrößert. Urteilsfähigkeit und Menschenkenntnis verbessern sich in der Regel ebenfalls im Alter.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden: Die Fähigkeit zum Lernen bleibt bis ins hohe Alter erhalten! Gedächtnistraining kann dies sehr gut unterstützen.
Zu Beginn der ersten Stunde bietet es sich an, mit der Gruppe gemeinsame Regeln aufzustellen und diese für alle gut sichtbar auf ein Plakat zu schreiben.
Solche Regeln sind z.B.:
Nach einigen Übungsstunden ist es sinnvoll, sich die Spielregeln nochmals zu vergegenwärtigen, damit sich keine störenden Verhaltensmuster einschleichen und sich alle Teilnehmende an das Vereinbarte erinnern.
Auch die Gruppengröße ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen des Gedächtnistrainings.
Bei zu vielen Personen ist es schwer, auf Einzelne einzugehen und es entsteht schnell Unruhe, die eine Konzentration erschwert. Mit ca. zehn Teilnehmenden lässt sich gut arbeiten. Für größere Gruppen empfehlen sich Gruppentische.
Es ist wichtig, dass das Training Spaß macht und kein Leistungsdruck erzeugt wird.
In verschiedenen Übungen ist angemerkt, diese möglichst schnell zu bearbeiten. Hier sollte die Gruppenleitung die Gruppe beobachten und entscheiden, auf die Anweisung einer besonders schnellen Bearbeitung vielleicht besser zu verzichten, um unnötigen Stress zu vermeiden, der die Denkfähigkeit beeinträchtigt. Der Druck, nicht als letzte Person fertig werden zu wollen, kann die Freude am Gedächtnistraining stark vermindern.
Anfangs trauen sich einige Teilnehmende vielleicht nicht allzu viel zu. Hilfreich ist es, sie zu ermutigen und Fehler sowie langsames und überlegtes Arbeiten mit Humor zu nehmen. Bei Ehrgeizigen kann schnell ein „Konkurrenzkampf“ entstehen. In diesem Fall sollte die Gruppenleitung den spielerischen Aspekt der Übungen betonen. Von besonderer Wichtigkeit ist es, die schwächeren Teilnehmenden im Auge zu behalten und ihnen einzelne Übungen im Bedarfsfalle nochmals separat zu erklären.
Ein Leitspruch für die Gruppenleitung könnte sein: „Wir sind alle Lernende und Lehrende zugleich.“
Gerade bei den Gedächtnisübungen ergänzen sich die unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungsbereiche der Gäste und der Gruppenleitung. Es kann durchaus vorkommen, dass die Gruppenleitung auf Fragen nicht antworten kann. Es ist viel glaubwürdiger und sympathischer, wenn man dies zugibt und fragt, ob jemand anderes die Antwort kennt oder die Antwort bis zur nächsten Stunde nachschlägt.
Entstehen Gespräche aus einer Übung heraus, und das Thema ist für alle interessant, kann man diese auch aufgreifen und zum Thema der ganzen Gruppe machen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Gruppenmitglieder untereinander besser kennen lernen. Außerdem wird so der Bezug der Übungen zur Lebenswelt hergestellt.
Im Alter braucht man für die täglichen Arbeiten oft mehr Zeit und reagiert insgesamt etwas langsamer (vgl. Kapitel "Veränderungen im Alter"). Dies bedeutet ganz konkret für die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren, dass die Gruppenleitung Sätze wiederholen sollte, damit die akustischen Reize besser abgespeichert werden können. Außerdem sollte genügend Zeit zur Lösung der Aufgaben zur Verfügung stehen und die Übungen sollten nicht unter Zeitdruck durchgeführt werden.
1. Begrüßung
2. Aufwärmübung
3. Eventuell eine kurze Einführung in das Thema der Stunde
4. Hausaufgaben vergleichen
5. Praktische Übungen
6. Hausaufgaben für die nächste Stunde verteilen.
Bevor die Teilnehmenden mit den Übungen anfangen, ist es wichtig, die Aufgabe verständlich zu erklären. Oft ist es verständlicher, wenn die Gruppenleitung die Aufgabe mit eigenen Worten deutlich macht.
Nachdem die Übung beendet wurde, werden die Lösungen miteinander verglichen. Viele möchten gerne selbst ihre Lösung vorstellen, deshalb sollte man als Gruppenleitung darauf achten, dass alle einmal einen Wortbeitrag leisten können. Am einfachsten geht dies, wenn man nacheinander in der Runde vergleicht.
Wichtig: Je nach Zusammensetzung der Gruppe ist es notwendig, eine oder zwei kleine Pausen zu machen. Je nach Wunsch können auch Entspannungsübungen durchgeführt werden.
Zu Beginn jeder Stunde ist es sinnvoll, erst einmal „klein anzufangen“ und eine kurze Aufwärmübung zu machen. Hierzu empfehlen sich vor allem Gruppenspiele. Das gemeinsame Raten und Nachdenken lockert die Stimmung und macht den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern Spaß.
Folgende Spiele eignen sich besonders gut, da sie die Denk- und Merkfähigkeit auf lustige Weise fordern.
Es wird reihum gespielt. Die Teilnehmenden nennen einen Gegenstand, den sie in den Koffer packen möchte.
Zuvor müssen aber alle Gegenstände aufgezählt werden, die von den anderen „eingepackt“ wurden.
Eine Person sucht sich im Stillen einen Gegenstand im Raum aus, ohne diesen zu verraten. Man nennt lediglich die Farbe („Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist...blau“).
Die anderen erraten nun, welcher Gegenstand gemeint ist. Die Person, die die Lösung erraten hat, ist als nächstes an der Reihe. Damit alle drankommen, kann das Spiel auch reihum gespielt werden.
Wichtig ist, dass alle Beteiligten die gleiche Sicht in den Raum haben und keine versteckten Gegenstände ausgesucht werden.
Ziel ist es, Wörter mit den Anfangsbuchstaben des Alphabets zu einem bestimmten Thema zu finden.
So kann man einen Speiseplan aufstellen, bei dem am ersten Tag nur Speisen mit dem Anfangsbuchstaben „A“ gegessen werden, am zweiten Tag nur mit „B“ usw. Anstelle des Speiseplans kann auch ein Zoobesuch gemacht werden, im ersten Käfig sitzt ein Tier mit dem Anfangsbuchstaben „A“ usw. Nach diesem Prinzip können sich weitere kreative Variationen ergeben.
Die Spielleitung sollte sich vorher allerdings Notizen machen, um eventuell Hilfestellungen geben zu können.
Die Spielleitung sagt den Anfang eines Sprichwortes und die Teilnehmenden ergänzen per Zuruf. Das Sprichwort kann schriftlich festgehalten werden. Bsp.: Eine Schwalbe macht --- noch keinen Sommer.
Die Übungsleitung liest Sprüche vor und die Teilnehmenden raten, aus welchem Märchen diese stammen.
Zum Beispiel
rot: Rotes Kreuz, Morgenrot, rote Grütze
blau: Blausäure, Blaubart, „blau machen“
grün: Grünspan, „grün hinter den Ohren“
gelb: Gelbsucht, Gelbfieber
Es ist besonders wichtig, Abwechslung in die Übungen und Spiele zu bringen. So können die verschiedenen Regionen im Gehirn angeregt und gefördert werden und es entsteht keine Langeweile und Monotonie bei den Kursteilnehmenden.
Zur allgemeinen Übersicht werden im Folgenden einige Übungen beschrieben. Diese stellen natürlich nur eine kleine Auswahl dar und können beliebig erweitert werden.
Aus den Buchstaben eines vorgegebenen Wortes werden möglichst viele neue Wörter gebildet. Es dürfen aber keine neuen Buchstaben hinzugefügt werden.
Bsp.: Dachsbau
Neue Wörter: Dachs, Dach, Bau, Schau, Bad…
Diese Übung eignet sich sowohl als Gruppenübung, bei der die einzelnen Wörter auf Zuruf auf einem Plakat oder an einer Tafel notiert werden sowie auch als Übung für zu Hause, die in der nächsten Stunde verglichen wird. Natürlich können die Teilnehmenden die Übung auch erst alleine lösen und dann in der Gruppe vergleichen. Es ist sehr interessant und erstaunlich, wie viele verschiedene Wörter zusammengetragen werden.
Ein Tipp: Sehr anschaulich wird diese Übung, wenn man die Buchstaben vor sich hinlegen kann. Dazu eignen sich z.B. alte Scrabble-Spiele vom Flohmarkt…
Zwei Bilder ergeben ein zusammengesetztes Wort.
Da diese Übung meistens als leicht empfunden wird, kann sie zwischen schwierigeren Übungen oder auch gut als Aufwärmübung zu Beginn einer Stunde durchgeführt werden. Eine Variante kann darin bestehen, die Teilnehmenden selbst einfache Zeichnungen anfertigen zu lassen. So werden das „Sehgedächtnis“, die Kreativität und die Feinmotorik der Hände gefordert. Ein besonderer Anreiz besteht darin, die Zeichnungen für alle zu vervielfältigen und als Übung auszuteilen
Bei dieser Übung geht es darum, die durcheinander gewürfelten Buchstaben eines Wortes wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Bsp.: Siregmchen
Regenschirm
Diese Übung wird am besten in Einzelarbeit durchgeführt und die Ergebnisse anschließend verglichen.
In einem regelrechten „Buchstabensalat“ sind verschiedene Wörter einer bestimmten Gruppe, wie z.B. Städte, versteckt.
Bsp.:HJKDVHSKÖNJWQWIENFGÄNETZVSXHKTBD
Lösung: WIEN
Eine Variation dieser Aufgabe ist das Suchen von vorgegeben Zahlen in Zahlenreihen.
Bsp.: gesucht werden soll: 63218
62983982634901063218726348762
Es sollen versteckte Wörter zu einer bestimmten Gruppe, z.B. Tiere, in einem Text gefunden werden.
Bsp.: Da kam Elias…
Lösung: Kamel
Diese Aufgabe erfordert viel Konzentration, da sich die gesuchten Wörter nicht auf den Inhalt des Textes beziehen und sich oft über mehrere Wörter erstrecken. Daher eignet sich diese Übung gut als Hausaufgabe. Möchte man sie in der Gruppenstunde durchführen, ist es wichtig, für eine ruhige Atmosphäre zu sorgen.
Ziel ist es, zu einer Gruppe von Wörtern ein gemeinsames Vorwort zu finden, d.h. ein Wort, welches jedes der Wörter aus der Gruppe sinnvoll ergänzt.
Bsp.: Schirm, Brille, Bad, Blume
Lösung: Sonnen
Genau wie beim „Vorwort“ wird ein Wort gesucht, das zu jedem der Wörter einer Gruppe passt.
Dieses wird allerdings hinter die jeweiligen Wörter gesetzt.
Bsp.: Wand, Kleider, Geschirr, Geld
Lösung: Schrank
Wie oben beschrieben, kann im Alter die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane nachlassen.
Deshalb ist es sinnvoll, gezielte Übungen zu machen, die
verschiedene Sinneswahrnehmungen
(Auge, Ohr, Tastsinn, Geruchssinn und Geschmackssinn) ansprechen. Wenn möglichst viele Kanäle genutzt werden, prägt sich das Gelernte besser ein. Außerdem bieten die Sinnesübungen eine nette Abwechslung und erweitern den Rahmen der Gedächtnisübungen.
a) Benötigt werden zehn Stoffbeutel, die mit verschiedenen Gegenständen gefüllt sind.
Von jedem Gegenstand sollte ein Exemplar in jeden Beutel. Geeignete Gegenstände sind (je nach Größe der Beutel): Erbsen, Murmeln, Zahnbürste, Büroklammern, Stroh, Streichholzschachtel, Muscheln, Haushaltsgummi, Nudeln, Federn, Kronkorken, Erdnüsse, Watte, Geldmünzen, Teelichter usw.
Je nach Gruppengröße kann paarweise oder allein der Inhalt des Beutels ertastet und aufgeschrieben werden. Eine Variation dieser Übung besteht darin, sich nach dem Tasten zu zweit über die Dinge, die nicht erkannt wurden, auszutauschen und sie noch einmal zu ertasten. Wenn alle fertig sind, wird in der Gruppe verglichen. Eine weitere Variation besteht darin, einen Beutel weiterzureichen, wobei sich die Teilnehmenden möglichst viele Gegenstände merken.
b) Zehn Gegenstände werden in der Mitte eines Tisches verteilt und mit einem großen Tuch abgedeckt.
Nun können die Teilnehmenden nacheinander die Gegenstände ertasten. Bei einer großen Gruppe bietet es sich an, zwei oder drei Tische vorzubereiten, damit die einzelnen nicht so lange warten müssen.
c) Es werden verschiedene Körner und Hülsenfrüchte in kleine, nummerierte Plastiktüten gegeben.
Durch das Ertasten, aber auch durch Anschauen sollen die verschiedenen Sorten erkannt werden.
Geeignete Materialien sind: verschiedene Reissorten, Mais, Hirse, Linsen, Erbsen, Graupen, Pfefferkörner, Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer, Bohnen, Senfkörner, Kaffeebohnen, Kichererbsen…
Diese Übung lässt sich auch leicht mit unterschiedlichen Gewürzen und Kräutern oder mit verschiedenen Blüten oder Blättern durchführen. Im Anschluss kann man sich noch über Rezepte, die man mit den Kräutern etc. in Verbindung bringt, austauschen.
Es werden ca. 10 verschiedene Düfte, z.B. mit Duftölen getränkte Wattebäuschen, in kleine nummerierte Fläschchen, Dosen oder Tütchen gefüllt. Die Teilnehmenden sollen nun die Gerüche erraten und notieren.
Wichtig ist, dass eine kleine Pause zwischen den einzelnen Duftnoten gemacht wird, damit diese unterschieden werden können. Außerdem sollten keine scharfen oder stechenden Düfte, z.B. Pfeffer, verwendet werden.
Bei der Besprechung der Lösungen kann auch auf die mit den Gerüchen verbundenen Erinnerungen eingegangen werden. Als Behälter eignen sich übrigens alte Filmdöschen besonders gut. Diese kann man kostenlos im Fotogeschäft erhalten.
a) Geräusche im Raum
Die Anwesenden lauschen ca. drei Minuten den Geräuschen im Raum und merken sich diese.
Dann werden die Antworten gesammelt und notiert.
b) Geräusche raten
Für diese Übung benötigt man eine CD mit verschiedenen Geräuschen. Alle notieren sich die einzelnen Geräusche, die sie erraten haben, auf einem Arbeitsblatt. Im Plenum werden die Antworten dann zusammengetragen.
c) Geräusche-Memory
Mehrere Döschen werden mit verschiedenen Inhalten gefüllt. Dabei muss jeweils in zwei Dosen derselbe Inhalt sein.
Die Aufgabe: Durch Schütteln und genaues Hinhören muss man herausfinden, welche zwei zusammengehören.
Der „Impulskreis“: Für diese Übung stehen alle mit geschlossenen Augen im Kreis und halten sich an den Händen.
Eine Person gibt einen Handdruck-Impuls an den rechten Nachbarn weiter. Spürt dieser den Impuls, so gibt er ihn an den nächsten Nachbarn weiter. Es entsteht eine Impulskette, ähnlich eines Stromkreises. Der Händedruck kann zwischenzeitlich auch die Richtung wechseln, z.B. wenn man das Signal zweimal kurz hintereinander gibt. Das erfordert noch mehr Aufmerksamkeit.
Oppolzer, Ursula: Verflixt, das darf ich nicht vergessen!
(Thalia.de)
Schmidt, Gisela: Gedächtnistraining für Senioren. Methoden und Spiele
(Thalia.de)
Stengel, Franziska;
Ladner-Merz, Sabine:
Gedächtnis spielend trainieren: 33 Spielarten mit 333 Spielen.
(Thalia.de)