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Liebe Leserin, lieber Leser,
über viele Jahre hat die LaS NRW Erfahrungen in der gemeinsamen Arbeit mit Seniorenbüros und insbesondere mit ehrenamtlich tätigen Menschen gewonnen. Diese Erfahrungen möchten wir nun an Sie weitergeben.
Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, die Arbeitshilfen der Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros NRW (LaS NRW) bei der Umsetzung Ihrer Ideen zu Rate zu ziehen.
Um den ersten „Anpack“ für die Umsetzung Ihrer Ideen zu organisieren, haben wir Ihnen Tipps und Tricks in dieser und den weiteren Arbeitshilfen zusammengestellt. Sei es, Sie möchten ein Erzählcafé organisieren, sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter engagieren, Ihre bereits laufende Arbeit durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit optimieren oder durch die Akquise neuer Mittel Ihr Vorhaben auf neue Füße stellen - zu mehreren Themen haben wir Ihnen Nützliches und Wissenswertes zusammengestellt und hoffen, Ihnen und Ihrer Gruppe einige helfende Hinweise zu geben.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrem Projekt.
Ihr Team der LaS NRW
PS: Wir sind jederzeit für weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge dankbar.
Schreiben Sie uns einfach an info@senioren.nrw oder rufen Sie uns an.
1. Einführung
2. Markt der Möglichkeiten
3. Vorbereitung und Einladung
4. Markt der Möglichkeiten - Durchführung
Es vergeht mittlerweile kaum noch ein Tag, an dem nicht auf die große Herausforderung durch die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren hingewiesen wird.
Fakt ist: Wir werden immer weniger. Wir werden älter. Wir werden kulturell vielfältiger.
Um dieser Entwicklung begegnen zu können, beschäftigen sich Fachleute seit langem mit neuen Strukturen für die Seniorenarbeit. Dabei geht es neben den Themen Gesundheitsprävention und Pflege insbesondere auch um eine auf das Gemeinwesen gerichtete Seniorenarbeit - mit Angeboten der wohnortnahen Versorgung.
Ein Schwerpunkt wird hier sein: Die Bereitstellung kommunikativer Netzwerke, um älteren Menschen einen Ort der Begegnung und des Austausches zu ermöglichen.
Die gestiegene Lebenserwartung führt dazu, dass heute bis zu 40 Lebensjahre im „Ruhestand“ verbracht werden können.
Dies betrifft Frauen, deren Familienphase abgeschlossen ist, und Berufstätige, die freiwillig oder gezwungenermaßen in Vorruhestand oder in den Ruhestand getreten sind.
Neben den traditionellen Begegnungsangeboten entstehen derzeit viele neuartige Angebote für Engagement und Geselligkeit.
Unter dem Motto „Markt der Möglichkeiten“ kann man sich vieles vorstellen. Tatsächlich werden auch die unterschiedlichsten Aktivitäten unter dieser Überschrift gebündelt. Wenn wir im Weiteren von einem „Markt der Möglichkeiten“ schreiben, dann ist damit folgendes gemeint:
Ein „Markt der Möglichkeiten“ ist eine Informationsplattform für Seniorinnen und Senioren, die sich wohnortnah über alle bestehenden Angebote einer Stadt oder eines Verbandes, informieren wollen. Er dient dazu, konkrete neue Angebote ins Leben zu rufen. Eben eine Art „Markt“, auf dem Altbewährtes angeboten und Neues vorgestellt oder entwickelt wird.
Hier werden Wünsche und Anregungen direkt bei der Zielgruppe angefragt.
Ziel ist es, neue Angebote oder Gruppen in der Gemeinde, dem Verband oder dem Ortsteil einzurichten und für bestehende Gruppen neue Teilnehmende und Impulse zu finden - getreu dem Motto: „Das Alte bewahren und das Neue wagen.“
Zu bedenken sind folgende Punkte:
Wichtig ist die Wohnortnähe, sowohl für den Markt als auch für sich neu bildende Gruppen und Angebote.
So ist der Markt bequem erreichbar, neue Gruppen können sich leicht treffen.
Die Einladungen können per Post verschickt oder persönlich überbracht werden.
Einladen sollten die (Bezirks-)Bürgermeisterin bzw. der (Bezirks-)Bürgermeister oder der Vorstand eines Verbands oder Vereins.
Mit der Einladung sollte ein
Programm verschickt werden, das den zeitlichen Ablauf der Veranstaltung und die Kontaktdaten für Rückfragen enthält. Eine Ankündigung in örtlichen Zeitungen und Wochenblättern kann zusätzlich aufgegeben werden.
Damit die bereits bestehenden Gruppen auf dem Markt der Möglichkeiten vorgestellt werden können, sollten alle Gruppen sich selbst auf einem Plakat darstellen. Diese können dann an eine Pinnwand geheftet werden.
Es bietet sich an, den Markt der Möglichkeiten am späten Nachmittag stattfinden zu lassen. So können auch noch Berufstätige daran teilnehmen. Ideal sind zwei Stunden.
Je nachdem, wie viele Personen eingeladen sind, muss ein entsprechend großer
Raum
zur Verfügung stehen.
Für die kurzweilige und abwechslungsreiche Gestaltung einer Veranstaltung sollte auch ein Rahmenprogramm eingeplant werden. Hier können musikalische, künstlerische (kleinere Theatereinlagen, Sketche) oder Mit-Mach-Aktionen die Gäste unterhalten. Entweder wird das Rahmenprogramm mit vorhandenen Akteurinnen und Akteuren aus der bestehenden Arbeit (Theatergruppen etc.) gestaltet, oder es werden eigens Künstlerinnen oder Künstler zum Thema verpflichtet.
Wichtig: Das Rahmenprogramm sollte auch „Lockmittel“, ein Anreiz für die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung sein.
Für die anfallenden Kosten empfiehlt es sich, Sponsorinnen und
Sponsoren
wie zum Beispiel die örtlichen Banken oder eine Versicherung anzusprechen. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in unserer Arbeitshilfe zur Mittelakquise.
An dem Nachmittag sollten vertreten sein:
Im Vorfeld sollte ein genauer Zeitplan (von ... bis) über den Ablauf des Marktes der Möglichkeiten aufgestellt werden. Dieser kann folgendermaßen aussehen (Die einzelnen Abschnitte können gut durch ein eingestreutes Rahmenprogramm aufgelockert werden):
Liste für neue Angebote
Liste der Patenschaften
Liste für bereits bestehende Angebote - zum Beispiel Seniorenfrühstück
Für die Nachbereitung wird eine Kontaktperson benannt.
Hat man nun für jedes Angebot die Interessierten zusammengestellt, muss ein Treffpunkt organisiert werden.
Mit den verantwortlichen Personen (zum Beispiel ehrenamtliche Leitung der jeweiligen zu bildenden Gruppe etc.) werden Vereinbarungen getroffen, wann und in welchem Rahmen sich die Gruppe zukünftig treffen kann. Die Interessierten bekommen eine Einladung zu dem ersten Treffen zugeschickt, bei dem die Organisationsperson und die Verantwortlichen ebenfalls anwesend sind, die Begrüßung vornehmen und die organisatorische Durchführung erklären.
Die Gruppenmitglieder legen gemeinsam fest, wann und wie oft sie sich künftig treffen wollen. Die Gruppe entscheidet über eventuell anfallende Kosten für Material, Eintrittspreise oder Anfahrtswege.
Die Veranstalterin bzw. der Veranstalter bleiben zunächst Ansprechperson für eine neue Gruppe und moderieren am Anfang die Treffen. Im Laufe der Zeit kann die Gruppe sich selbst organisieren. Die Leitung der Gruppe wird dann später von den Mitgliedern selbst festgelegt. In den meisten Fällen findet sich innerhalb der Gruppe schnell eine Person, die diese Aufgabe übernimmt.
Die Treffen der Gruppen können für weitere Interessierte in der Verbandszeitschrift oder der Lokalzeitung
veröffentlicht
werden.