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Die „Arbeitshilfen“ der LaS NRW stellen eine beliebte Praxisunterstützung für die alltägliche Arbeit in einem Seniorenbüro dar. Besonders die Ehrenamtlichen nehmen die Broschüren gern zur Hand. Die Liste unserer Arbeitshilfen wird nun um ein spezielles Thema ergänzt: Es geht um die Menschen, die aus Südost-Europa, vor allem aus Bulgarien und Rumänien zugewandert sind, und darum, wie Seniorenbüros sich für deren Integration einsetzen können.
Die Integration der zu uns gekommenen Migrantinnen und Migranten – im Sinne ihrer aktiven, selbstbestimmten Beteiligung – gehört seit jeher ganz selbstverständlich zu den Anliegen und Aufgaben der Seniorenbüros. Denn unser Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität aller älteren Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Kultur, Religion und Nationalität. Dabei stehen für uns auch immer generationsübergreifende Projekte und die Menschen am Rande der Gesellschaft im Fokus.
In diesem Sinne untersuchte die LaS NRW, unterstützt vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA), in einer Studie die Lebenssituation älterer Zugewanderter aus Bulgarien und Rumänien, und zwar am Beispiel der Stadt Ahlen. Nach gründlicher Analyse der Lebensverhältnisse formuliert die Studie eine Reihe von Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Menschen aus Südost-Europa sowie für deren Einbeziehung in die Seniorenarbeit.
Natürlich unterscheidet sich die Situation der Migrantinnen und Migranten in Ahlen von den Verhältnissen in anderen Städten, je nach den örtlichen Wohn- und Erwerbsmöglichkeiten sowie anderen lokalen Gegebenheiten. Doch die Diskussion unserer Ergebnisse auf verschiedenen Fachtagungen hat gezeigt, dass die Handlungsempfehlungen und Praxistipps unserer Studie für alle Seniorenbüros in NRW (und darüber hinaus) hilfreich sind und wertvolle Impulse für die Integrationsarbeit mit älteren Zugewanderten und ihren Familien bieten.
Wir freuen uns, dass Sie diese Arbeitshilfe der LaS NRW für Ihr Engagement zu Rate ziehen, und wir wünschen Ihnen nützliche Anregungen für Ihre konkrete Arbeit vor Ort!
Ihr Team der LaS NRW
PS: Wir sind jederzeit für weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge dankbar.
Schreiben Sie uns einfach an info@senioren.nrw oder rufen Sie uns an.
1. Einführung
2. Lebenssituation der aus Bulgarien und Rumänien zugewanderten Menschen
3. Ideen zur Integration der älteren Migrantinnen und Migranten aus Bulgarien und Rumänien
4. Fazit
Migration – ein weltweit hochaktuelles Thema in Politik, Medien und Gesellschaft. So „heiß“, dass es die Diskussionen beherrscht wie kaum ein anderes Thema.
Warum sollen wir uns dabei speziell um die Zugewanderten aus Bulgarien und Rumänien kümmern?
Der Zuzug aus Ländern der EU nach Deutschland ist weiter steigend, besonders auch im Vergleich zu den Flüchtlingen aus Krisen- und Kriegsregionen. Von 2010 bis 2015 betrug die Zahl der Zugewanderten aus der EU insgesamt 2,88 Millionen; 685.000 waren es allein 2015. Von diesen kamen insgesamt über 245.000 Menschen aus Bulgarien und Rumänien. Etwa fünf Prozent von ihnen sind mindestens 55 Jahre alt.
Vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Bürgern nach Deutschland, Jahresbericht 2015
Die beiden südosteuropäischen EU-Staaten verfügen erst seit 2014 über völlige europarechtliche Freizügigkeit, d.h. ihre Bürgerinnen und Bürger genießen nun EU-weit Reise-, Aufenthalts- und Beschäftigungsfreiheit. Sie dürfen uneingeschränkt nach Deutschland einreisen und hier leben, und dies tun sie in großer Zahl.
Bulgarien und Rumänien sind die ärmsten Länder der EU. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt weniger als ein Viertel des BIP in Deutschland. Armut ist allgegenwärtig. Die EU sieht noch erheblichen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Verbesserungsbedarf. Dies gilt besonders für den Umgang mit Minderheiten, darunter die Volksgruppe der Roma. Diese leben oft in Slums am Rande der Großstädte, vielfach benachteiligt, diskriminiert und perspektivlos.
Vgl. Elisa Hanganu u.a., Zuwanderung aus den neuen EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2014
Es ist sicher
nicht
verunglimpfend, wenn man feststellt: Die meisten Migrantinnen und Migranten aus SüdostEuropa kommen nach Deutschland, um der Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat zu entgehen. Sie suchen hier Arbeit, Sicherheit und Hoffnung. Eine große Herausforderung für eine humane Gesellschaft! Eine Aufgabe für alle zivilgesellschaftlichen Kräfte, auch für die Seniorenbüros.
Vgl. Verein Alter & Soziales e.V. (Hrsg.), Studie „Menschen mit Migrationshintergrund aus Bulgarien und Rumänien in der Stadt Ahlen als besondere Zielgruppe in der Quartiersarbeit“, 2017.
Sie wollen sich der Aufgabe stellen und die Menschen aus Südost-Europa für die Mitarbeit in Seniorenbüro oder Seniorentreff gewinnen? Oder einfach etwas für sie tun? Eine gute Idee! Denn dadurch erfahren Sie neue Anregungen und Möglichkeiten; Ihnen werden bisher unbekannte kulturelle Lebenswelten erschlossen; Sie erweitern den Horizont und die Perspektiven Ihrer Arbeit.
Bitte nehmen Sie dafür die o.g. Studie des Vereins Alter und Soziales e.V. zu Hand, aus der im Folgenden zitiert wird. Denn zunächst ist es vonnöten, mehr über die Lebensverhältnisse der (älteren) bulgarischen und rumänischen Migrantinnen und Migranten zu wissen: über die Lebenssituation in den Herkunftsländern und die Motive für die Migration sowie über das Leben der Menschen aus Südost-Europa in Deutschland.
Dabei müssen wir unbedingt bedenken: Bulgarien und Rumänien werden meist in einem Atemzug genannt, doch es handelt sich um zwei verschiedene Länder mit unterschiedlicher Geschichte und Kultur. Zweierlei haben sie gemeinsam: In beiden herrschen sehr schwierige wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse; sie sind geprägt von großer Armut und der Diskriminierung von Minderheiten. Und beide werden als die „EU-2-Staaten“ bezeichnet, die zwar seit 2007 zur EU gehören, jedoch erst seit 2014 über die volle Freizügigkeit verfügen.
Bulgarien ist mit 7,2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner ein kleineres Land. Es ist der ärmste EU-Staat. Etwa drei Viertel der Bevölkerung zählt zum bulgarisch-orthodoxen Bekenntnis. Über 5 % (inoffiziell fast 10 %) der Menschen sind Roma; schlecht integriert, leben sie in äußerst prekären Verhältnissen am Rande der Großstädte. Deutschland zählt zu den wichtigsten Handelspartnern; geografisch und geschichtlich bedingt bestehen intensive Beziehungen Bulgariens zur Türkei. Neben der
Korruption begründen die marode Infrastruktur und der deutliche Bevölkerungsrückgang die wirtschaftliche Lage. Der bulgarische Bildungsstand ist verhältnismäßig niedrig.
Rumänien zählt fast 20 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner und ist mit 237.000 qkm auch flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Nachbarland Bulgarien. Es ist der zweitärmste EU-Staat. Die Bevölkerung ist zu fast 90 % rumänisch-orthodoxen Bekenntnisses. Es gibt etwa 20 anerkannte Minderheiten, darunter die Roma (gut 3 % der Bevölkerung); diese sind jedoch besonders von Armut und Ausgrenzung betroffen. Deutschland wird „Handelspartner Nr. 1“ genannt; das Land erzielt insgesamt spürbares Wirtschaftswachstum. Doch die Korruption sowie die ebenfalls marode Infrastruktur stellen auch hier sehr lähmende Phänomene
dar. In Rumänien besteht eine verhältnismäßig gute schulische Bildung; amtlichen Mitteilungen zufolge verfügen über 55 % der Bevölkerung über mittlere und höhere Bildungsabschlüsse.
Die Gründe für den Wechsel der Menschen aus Südost-Europa nach Deutschland liegen auf der Hand. Die meisten wollen der Armut, beruflichen Perspektivlosigkeit, Diskriminierung, Korruption entgehen und suchen eine auskömmliche, sichere Existenz: akzeptable Wohnverhältnisse, eine Erwerbsmöglichkeit, Bildungschancen für die Kinder, eine Absicherung bei Erwerbslosigkeit, Krankheit und im Alter, Schutz vor Ausgrenzung und Anfeindung.
Ein Teil der Migrantinnen und Migranten kommt hierher, um in einem festen Arbeitsverhältnis tätig zu werden: Die Fleischindustrie bietet vielen eine sichere Lebensgrundlage, wenn auch auf niedrigem Niveau. Andere finden eine (Teilzeit-) Beschäftigung nur auf
prekärer Basis z.B. bei den Paketdiensten oder als Packerin oder Packer im Einzelhandel.
Die eingangs erwähnte Studie stellt fest: In beiden Gruppen sei großes Interesse am Verbleib in Deutschland, die grundsätzliche Bereitschaft zum Erlernen der deutschen Sprache sowie Interesse an Kontakten mit anderen Bevölkerungskreisen zu
konstatieren. Doch leider wird auch berichtet:
Die sprachlichen Schwierigkeiten führen dazu, dass der Radius der sozialen Kontakte insgesamt eher klein ausfällt und die Alltagsgestaltung entsprechend selektiv funktioniert (z.B. bezogen auf türkische Geschäfte, rumänische Ärzte). Damit steigt jedoch zugleich die Gefahr der sozialen Isolation im Alter, da wegbrechende Kontakte und Angebote nur schwer ersetzt werden können. Insgesamt kann zudem von einem eher niedrigen Integrationsgrad gesprochen werden, da sich intensive soziale Kontakte zwischen Deutschen und Bulgarinnen und Bulgaren wie Rumäninnen und Rumänen nur selten ergeben.
Zudem kommen viele der Zugewanderten im Familienverbund, d.h. auch mit kleinen Kindern. Für diese ist es nicht einfach, im Kindergarten und in der Schule mit dem hiesigen System und den damit verbundenen Bildungsanforderungen zurechtzukommen. Viele Seniorenbüros sind in Mentorenprojekten aktiv, z.B. in der Flüchtlingsarbeit und haben Erfahrungen damit, Kinder und Jugendlichen als (Sprach-)Patinnen und Paten zu unterstützen. 2016 hat das Bundesfamilienministerium das Förderprogramm der „Chancenpatenschaften“ aufgelegt, wo es auch darum geht, benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch Mentorenprogramme oder durch Patenschaften zu unterstützen und sie zu fördern.
Quelle: www.bmfsfj.de
Also: Unser Thema ist im doppelten Sinne eine Herausforderung für die Seniorenbüros – mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen und auf die Älteren.
Weitere Informationen zu den Chancenpatenschaften finden Sie auf der Seite der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros.
Die Einbeziehung und Beteiligung – kurz: die Integration – von Migrantinnen und Migranten in unsere Gesellschaft gelingt nur, wenn beide Seiten darauf hinwirken: die Zugewanderten als auch die Aufnahmegesellschaft.
Die Neuen aus Südost-Europa: grundsätzlich integrationsbereit
Ältere Menschen aus Bulgarien und Rumänien zeigen laut unserer Studie ein sehr ausgeprägtes Interesse daran,
Integrationshindernisse
Allerdings behindern nach Einschätzung der Befragten manche Umstände eine Integration:
Aufgabenstellungen für Seniorenbüros und Quartiersarbeit
Aus der eingangs erwähnten Studie:
"…erwiesen sich die Bulgarinnen und Bulgaren und Rumäninnen und Rumänen in der Zusammenarbeit für diese Studie als sehr offen und gesprächsbereit, weitgehend kontaktfreudig und allgemein sehr gastfreundlich. Insgesamt wurde deutlich, dass die Bulgarinnen und Bulgaren und Rumäninnen und Rumänen eine stärkere Integration in die Stadtgesellschaft anstreben."
Hier können
Seniorenbüros
mit ihren starken ehrenamtlichen Kapazitäten und Kompetenzen folgende
Aufgaben
übernehmen:
Sprachliche Schwierigkeiten befördern soziale Isolation und machen hilflos.
Es ist deshalb nötig, (auch) die EU-Migrantinnen und Migranten möglichst frühzeitig z.B. durch Infomaterial in der jeweiligen Landessprache sowie durch Gesprächs- und Beratungsangebote zu begrüßen, zu informieren und zu lotsen hinsichtlich
Seniorenbüros und Quartiersarbeit erstellen – im besten Falle zusammen mit der Kommune - Konzepte, mit denen die Zugewanderten gezielt erreicht und zwanglose Zusammenkünfte ermöglicht werden können.
Idealerweise erhalten die hier lebenden, vor allem aber die neu hinzukommenden Menschen aus Bulgarien und Rumänien ein Besuchsangebot durch ein Anschreiben in der jeweiligen Landessprache. Sprachliche Hindernisse können oft durch türkischsprechende Mitwirkende und durch Landsleute mit deutschsprachiger Kompetenz überwunden werden.
Ein solches Besuchsprogramm eröffnet die Möglichkeit, die Zugewanderten unmittelbar in ihrer Wohnungs-, Familien- und Beschäftigungssituation kennenzulernen – und ihnen die Möglichkeiten für weitere Begegnungen aufzuzeigen.
Durch die persönliche und gezielte Ansprache aus der eigenen „Peergroup“ – also von gleichaltrigen Ehrenamtlichen des Seniorenbüros, womöglich aus demselben Wohnquartier – können Vorbehalte gegenüber der Teilhabe an zwanglosen Begegnungen
und Veranstaltungen eher behoben werden als durch formale Ansprache oder Einladungen.
Im zwanglosen Miteinander beim gemeinsamen Essen, Gespräch und weiteren Unternehmungen eröffnet sich am ehesten, wie sich die Lebensverhältnisse der zugewanderten Menschen darstellt, welche Probleme sie haben und welche Unterstützung sie benötigen.
Die Schwierigkeiten liegen bei den ganz alltäglichen Angelegenheiten sowie in der Unsicherheit oder Unkenntnis, damit umzugehen. Wo kann ich günstig einkaufen, wie verhalte ich mich gegenüber meinen Nachbarn, wie gehe ich mit Müll um, wie finde ich die richtige medizinische Behandlung, worauf muss ich im Umgang mit Bankgeschäften achten?
Solche und weitere Fragen zu beantworten und die Zugewanderten bei dem Einleben in ihrer neuen Umgebung
lebenspraktisch
zu
unterstützen, ist eine dankbare Aufgabe besonders für ältere und lebenserfahrene Ehrenamtliche. Organisiert und begleitet durch das Seniorenbüro, werden bulgarischen und rumänischen Familien oder Einzelpersonen in einem verlässlichen Patenprojekt Alltagsbegleitung zur Seite gestellt, die den Zugewanderten problemorientiert praktische Alltagstipps vermitteln.
Viele Seniorenbüros engagieren sich in der Arbeit mit Kindern und haben gute Kontakte in Kindergärten und Schulen. Dort betätigen sie sich in Vorlese- oder Sprachpatenschaften, als Senior-Buddy (Freund), im Offenen Ganztag, in der Hausaufgabenbetreuung oder helfen auch im Unterricht mit. Vielen der Eltern und der Kinder aus den EU-2-Staaten ist das hiesige Bildungssystem fremd und es fällt ihnen oft schwer, sich einzufinden und einzufügen. In unserer Wissens- und Informationsgesellschaft ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Bildung der Kinder bereits im Kindergartenalter beginnt und z.B. im Kinderbildungsgesetz ihren Ausdruck findet.
Patenschaften helfen den Familien und Kindern, durch individuelle Zuwendung und Unterstützung den Anschluss zu finden und den Sinn und Zweck der (frühkindlichen) Bildung an sich und das Bildungssystem im Besonderen zu verstehen. Dies gilt von dem
regelmäßigen Kitabesuch bis hin zur Vollendung einer beruflichen Ausbildung.
Über die alltagspraktische Begleitung hinaus benötigen viele Menschen (nicht nur) aus Bulgarien und Rumänien eine vertiefte, fachkundige Beratung in diversen rechtlichen und sozialen Fragen. Das Seniorenbüro kann mit seinen Ressourcen an fachlich qualifizierten, lebens- und berufskundigen, im Behördenumgang erfahrenen und vielfältig vernetzten Ehrenamtlichen eine Lotsenfunktion übernehmen und zu geeigneten Beratungsstellen weiterverweisen.
Welche Versicherungen brauche ich eigentlich? Wie muss ich vorgehen, wenn mein Vermieter seinen Pflichten nicht nachkommt? Kann ich mich über die Lehrerin meines Kindes (oder Enkels) beschweren? Was kostet es, wenn ich einen Deutschkurs absolvieren möchte? Wie kriege ich einen Angelschein, und wo darf ich Fische fangen? Solche und viele weitere Fragen stellen für die Zugezogenen ohne Sprachkenntnisse nahezu unlösbare Probleme dar. Hier gibt eine qualifizierte Erstberatung wertvolle Hilfestellung. Das ist auch deswegen erforderlich, da bekanntermaßen Menschen, die unzureichend Deutsch sprechen oftmals Opfer von unlauterer Werbung und in ihrer Unwissenheit ausgenutzt werden. Hier ist die Verbraucherzentrale ein wichtiger Kooperationspartner.
Neben der Erwerbstätigkeit und dem Spracherwerb stellt die gemeinsame Freizeitbetätigung einen bewährten Weg erfolgreicher gesellschaftlicher Integration dar. Dem Seniorenbüro und seinen ehrenamtlich Engagierten bieten sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, die Menschen aus Bulgarien und Rumänien anzusprechen und einzubeziehen.
Denn diese zeigen vielfältige Freizeitinteressen, denen sie gerne auch zusammen mit Frauen und Männern mit anderem kulturellen Hintergrund nachgehen möchten.
Es bietet sich an, dass die Ehrenamtlichen der Seniorenarbeit ihre schon bestehenden Arbeitsgemeinschaften und Hobbygruppen gezielt für die Menschen aus Südost-Europa öffnen bzw. im Hinblick auf deren Freizeitwünsche zusätzliche Angebote entwickeln.
Die Einbeziehung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus anderen Kulturkreisen stellt eine Bereicherung für alle Beteiligten dar.
In den Interviews für die Studie kamen vor allem die folgenden Freizeitinteressen zur Sprache:
Für die älteren Migrantinnen und Migranten aus Südost-Europa gilt überwiegend, dass sie sich in Deutschland wohl fühlen und hierbleiben möchten. Dies ist grundsätzlich rechtlich möglich. Es ist deshalb eine wichtige Aufgabe vieler Einrichtungen und Institutionen, auf die umfassende gesellschaftliche Integration dieser (neuen) Bürgerinnen und Bürger hinzuwirken. Hier können Seniorenbüros sind wirksam und nachhaltig einbringen.
Die zahlreichen und vielfältigen Interessen und Wünsche der (älteren) Menschen aus Bulgarien und Rumänien und ihrer Familien stellen eine gute Basis dar, um sie in das breite Spektrum der örtlichen Seniorenangebote einzubeziehen. Patenschaften mit Kindertageseinrichtungen und Schulen ergänzen die o.g. Angebote zur Integration auf idealer Weise.